Generationswechsel im Vorstand der euregon AG

In über 20 Jahren hat sich die Firma mit .snap ambulant einen sehr guten Ruf bei ambulanten Pflegediensten erarbeitet. Warum war die Firmenstrategie so erfolgreich?

Helmut Ristok: Wir haben bei der euregon AG im Jahr 2001 eine komplett neue Software entwickeln können, die konsequent alle Arbeitsabläufe in ambulanten Pflegediensten digitalisiert. Die einfache Bedienung von .snap ambulant, die hohe Zuverlässigkeit und der ins Auge springende Mehrwert unserer Pflegesoftware haben uns so erfolgreich gemacht.

Was bleibt als Vorstand rückschauend besonders in Erinnerung?

Helmut Ristok: Persönlich hat mich immer wieder die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit unseren Anwendern begeistert. Im ständigen Austausch mit engagierten Endanwendern konnten wir laufend neue und hervorragende Lösungen in .snap ambulant zur Verfügung stellen. Aber auch die Zusammenarbeit mit Verbänden und Forschungseinrichtungen in Modellprojekten war eine ständige Inspirationsquelle für unsere Softwarelösungen. Hier möchte ich allen Kunden und Partnern für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit danken. Für die Zukunft freue ich mich, die Leitung der euregon AG beim neuen Alleinvorstand Werner Hauser in guten Händen zu wissen. Die Erfolgsgeschichte der euregon AG werde ich in Zukunft im Aufsichtsrat weiter mitgestalten.

Welche neuen Herausforderungen sehen Sie für die nächsten Jahre in der Gesundheitsbranche auf uns zukommen?

Werner Hauser: Durch die demografische Entwicklung steigt der Pflegebedarf und dieser kann aufgrund mangelnder Personalressourcen nicht ausreichend bedient werden. Die Babyboomer gehen in Rente und der Pflegebranche fehlt der Nachwuchs. Wir als euregon werden mit unseren Digitalisierungsangeboten und prozessoptimierten Lösungen unseren Kunden moderne und effektive Werkzeuge anbieten, um bestmöglich aufgestellt zu sein und diese Herausforderungen bewältigen zu können.

Welche Weichenstellungen in der euregon AG stehen für die Zukunft an, um auch weiterhin auf der Erfolgsspur zu fahren?

Werner Hauser: Im ersten Schritt stellen wir uns derzeit im Bereich ambulante Pflege breiter auf, und das nicht nur mit unserer Cloud-Lösung. Neben dem Ausbau der Tagespflege-Lösung .snap centro“, einer neuen Wohngruppen-Lösung und der Angehörigen-App „snap Home“ werden wir unserer Portfolio im Bereich „Intensivpflege“ und „Hausnotruf“ erweitern. Dazu arbeiten wir an einer integrierten Lösung in snap zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur. Als weiteren großen Schritt werden wir unser Angebot mittelfristig durch eine stationäre Pflegesoftware erweitern. Dazu verstärken wir uns im Moment personell und stellen uns organisatorisch neu auf, um diese Aufgaben erfolgreich zu bewältigen und sowohl Interessenten als auch Kunden auch weiterhin die schon sprichwörtlich gewordene euregon-Qualität bieten zu können. 

Welche Ausrichtung dürfen wir vom neuen Vorstand erwarten?

Werner Hauser: In den vergangenen beiden Jahren hat ein massiver Konsolidierungs- und Konzentrationsprozess im Markt der Softwareanbieter eingesetzt. Bisherige Wettbewerber wurden von anderen aufgekauft und spielen im Markt perspektivisch eine eher untergeordnete Rolle. Unternehmen mit Zukäufen steht ein intensiver Umstellungsprozess bevor. Für uns als familiengeführte AG bietet dies die Chance, unsere Marktposition auszubauen und mit guten Produkten bei unseren Kunden zu punkten. Damit bieten wir auch Investitions- und Zukunftssicherheit in bewegten Zeiten, wie dies aktuell nur sehr wenigen anderen Anbietern möglich ist.

Helmut Ristok blickt auf eine lange Historie als Unternehmer zurück. Bereits 1983 hatte er seine erste Firma im Sozialbereich gegründet. Im Jahr 2000 war er Mitgründer und erster Vorstand der euregon AG in Augsburg. Zum 1. Juni 2022 gibt Ristok das Amt des Vorstandsvorsitzenden ab und wechselt in den Ruhestand. Dabei bleibt er im Aufsichtsrat der euregon AG sowie als Vorstandsmitglied der FINSOZ e.V. auch weiterhin aktiv.